PI = 3,1415926535 8979323846 2643383279…..

Die Quadratur des Kreises und ihre irrationalen Freunde


DIE ZAHL PI steht einerseits für die Quadratur des Kreises, denn sie gibt das Verhältnis des Kreisumfanges zum Durchmesser an und erlaubt damit das Errechnen der Kreisfläche. Andererseits ist Pi Kult, und das seit mehr als dreieinhalbtausend Jahren.

Zahlreiche Internetseiten huldigen Pi mit vertonten Pi-Hymnen, Gedichten, Fotos und Anekdoten. Sie »verkünden den Geist der Zahl Pi« und rufen den Pi-Tag aus: Nach amerikanischer Schreibweise ist das der 14. März (3.14.). Hunderte von selbsternannten »Pi-onieren« weltweit sagen an diesem Tag so viele Nachkommastellen wie möglich auswendig auf, zum Beispiel in der Wüste von Nevada bei 31,4 Grad im Schatten oder beim Fallschirmsprung, in genau 3141 Meter Höhe.

Der Phantasielosigkeit der Pidioten ist beim Auswendiglernen keine Grenze gesetzt: Der Zahlenschweif, den Pi hinter sich herzieht, ist unendlich lang, denn Pi gehört, wie auch die Eulersche Zahl und der goldene Schnitt, zur Klasse der irrationalen Zahlen. Ihre Nachkommastellen zeigen kein vorhersehbares Muster, und auch durch einen Bruch läßt sich die Zahl nicht ausdrücken.

Diese Irrationalität wirkt anscheinend ansteckend: Seit Jahren tobt ein rein sportlicher Wettbewerb darum, wer die meisten Stellen von Pi nach dem Komma errechnen kann. Die 50-Milliarden-Grenze ist dabei längst überschritten. Eine Regelhaftigkeit jedoch wurde nicht entdeckt, eine sinnvolle Verwendung für eine derartige Genauigkeit erst recht nicht.

Schon die alten Ägypter konnten Pi auf ein Hundertstel genau angeben, doch seinen einprägsamen Namen bekam Pi erst 1706 vom Mathematiker John Machin verpaßt. Und im Jahre 1897 wäre beinahe im US-Bundesstaat Indiana auf Initiative des Hobbymathematikers Edwin J. Goodwin ein Gesetz verabschiedet worden, das den Wert ein für allemal eindeutig festgelegt hätte: auf 3,2. Völlig irrational eben.

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